Vorhänge für große Fenster: Lichtspiel und Raumwirkung
Hohe Fenster, Panoramen, Wintergarten – hier wird Vorhangplanung zur Inszenierung. Ziel: Architektur rahmen, Licht führen, Flexibilität schaffen und Akustik beruhigen.

1. Architektur lesen
- Deckenhoch & wandbreit: Vorhang als „Wandfläche“ statt Einzelöffnung.
- Durchlaufende Linien: Wenige breite Bahnen, gleichmäßige Wave-Falten; Eckfenster mit durchlaufenden Läufen verbinden.
2. Lichtführung & Layering
- Innenlage: Inbetween/Voile für Tageslicht, Anti-Glare im Wohnzimmer/Home Office (Kollektion).
- Außenlage: Dim-out/Blackout für Abend & Screen-Time (Verdunkelung).
Tipp: Seitliche Überstände (15–25 cm) minimieren Lichtspalten an großen Flächen.
3. Technik & Geometrie
- L-/U-Schienen: Für Eck-/Nischensituationen; Übergangsgleiter sichern fließende Falten.
- Blenden: Verbergen Aufsicht; oben klare Linie, unten wahlweise Kiss/Break.
- Motorik (optional): Bei sehr breiten/hohen Anlagen für komfortable Bedienung.

4. Akustik & Klima
- Große Glasflächen hallen; schwere Außenlage dämpft, Inbetween ordnet Reflexionen.
- Seitliche Rückführung (U-Profil) reduziert Zugluft in Altbauten.

5. Praxisbeispiele
Altbau mit 3,2 m Höhe
Schiene deckenbündig + Blende, Inbetween innen, Dim-out außen in Stein; Kiss am Boden. Ergebnis: Größere, ruhigere Raumwirkung.

Penthouse mit Panorama
U-Schiene über Eck, motorisiert; Inbetween tags, abends Dim-out; matte Stoffe gegen Spiegelungen.
6. Messung & Montage
- Höhe Decke–Boden; Kiss vs. Break definieren.
- Gesamtbreite inkl. seitlichem Überstand; Eck-/Nischenwinkel prüfen.
- Faltenzugabe 2,0–2,3-fach; Traglast & Befestigung kalkulieren.
7. Pflege & Handling
- Bahnen nummerieren; Waschzyklen staffeln.
- Feucht aufhängen; Falten per Hand ausformen; Staub regelmäßig abnehmen.
8. Fehler & Lösungen
- Zu schmal geplant: Spalten & Unruhe – Überstände einplanen.
- Glanzstoffe: Blendung – matte Qualitäten.
- Zu viele Paneele: Rhythmusbruch – weniger, breiter.